Ende Juni waren wir wieder einmal im Tal der Beber unterwegs. Diesmal ging es in das Naturschutzgebiet (NSG) „Wellenberge – Rüsterberg“, und zwar in den Teil Rüsterberg. Der Rüsterberg ist ein Prallhang an der Bebernordseite in Bebertal. Er ist südexponiert, ziemlich steil und flachgründig. Auf dem Hang findet sich eine Trockenrasenvegetation, deren Bestand durch Nährstoffeintrag und Verbuschung gefährdet ist. Auf dem Hang wachsen einige seltene Pflanzenarten, u. a. Felsengoldstern (Gagea bohemica), Violette Königskerze (Verbascum phoeniceum), Astlose Graslilie (Anthericum liliago), Graue Skabiose (Scabiosa canescens). Wie sich der Sommeraspekt darstellt, wollten wir auf der Exkursion sehen.
Diesmal waren auch Kinder dabei. Und die zeigten sich auch interessiert und lockerten damit die Exkursion auf.
Einen richtig bunten Blumenflor gab es Ende Juni zwar nicht mehr. Und von den oben genannten seltenen Arten war nicht mehr viel zu sehen (Der gelbe Felsengoldstern blüht schon im März. Von der zweijährigen Violetten Königskerze wurde nur noch ein vertrockneter Stängel gefunden. Die im Mai blühende Astlose Graslilie hatte Fruchtstände. Und die erst im Spätsommer helllila blühende Graue Skabiose wurde in der teils hohen Vegetation gar nicht entdeckt.).
Für die Kinder waren einige weit verbreitete Blumen interessant: Weißklee (Trifolium repens, kriechend); Natternkopf (Echium vulgare, blau, leicht stachelig, Insektenmagnet); Tüpfelhartheu (Hypericum perforatum, dunkelgelb, mit in den Blättchen gegen das Licht durchscheinenden Tüpfeln); Kornblume (Centaurea cyanus, blau, auch mit andersfarbigen Kulturformen); Hasenklee (Trifolium campestre, wuschelige Blütenstände).
Es wurden aber auch einige blühende und für Trockenrasen typische Pflanzenarten vorgefunden: z. B.: Echtes Labkraut (Galium verum, gelb, duftend); Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis, hellgelb, weißzottige Staubfäden); Rispenflockenblume (Centaurea stoebe, helllila); Feldmannstreu (Eryngium campestre, stachelig, mit der Möhre verwandt) und Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum, margenta).
Vom Rüsterberg ist das Vorkommen der Feinblättrigen Schafgarbe (Achillea setacea) bekannt. Trotz intensiver Suche wurde sie nicht gefunden. Alle näher untersuchten Schafgarben mussten der Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium) zugeordnet werden. Gefunden wurde aber das Ohrlöffelleimkraut (Silene otites). Es ist mit seinen grünlichen Blüten ziemlich unscheinbar. An der oberen Steinabbruchkante wurde aber ein prächtiges Exemplar entdeckt
Der Rüsterberg ist nicht nur Teil eines NSG sondern gleichzeitig Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets (FFH) „Olbe- und Bebertal südlich Haldensleben“. Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) hat dazu an markanten Stellen die Aufstellung von Info-Tafeln veranlasst. Zum Abschluss der Exkursion wurde deren Inhalt studiert und mit den Ergebnissen der Exkursion verglichen.
Und hier ist der Exkursionsbericht zum Ausdrucken: