Unsere erste Herbstexkursion führte am 19. September in der Harbker Forst. Das vergleichsweise große Waldgebiet ist vorzugsweise durch Laubmischwald geprägt. Es sind etliche Orchideenstandorte bekannt, die zum Exkursionstermin nicht im Vordergrund stehen sollten. Geplant war eine etwa fünf Kilometer lange Runde durch den herbstlichen Wald. Leider wartete Exkursionsleiter Michael Wetzel am Treffpunkt vergeblich auf Teilnehmer. Also ging er allein.
Los ging es in Richtung Mühlenbach. Gleich nördlich von Harbke wurden vor vielen Jahren Esskastanien in den Bestand gepflanzt. Zwischenzeitlich sind es stattliche Bäume, die auch Früchte tragen. Überall lagen „Stachelkugeln“ umher. Nutzbare „Maronen“ waren allerdings nicht zu finden.
Die Bodenvegetation war geprägt durch Efeu, Giersch, Waldmeister und massenhafte Naturverjüngung von Ahorn und Esche. Dazu kam der beginnende Laubfall, so dass das Unterholz unübersichtlich war und einzelne mögliche Besonderheiten nur schwer auszumachen waren. Auffällig waren im weiteren Verlauf nur Pilze: z. B. Stockschwämmchen, Rotfußröhrling, Hexenpilz, Schopftintling, Champignon, Grünblättriger Schwefelkopf, Birkenpilz, Ziegenlippe, Lärchenröhrling.
Gegen Ende der Exkursionsrunde fiel eine tote Buche auf, aus der bis in große Höhe zahlreiche weiße Pilzfruchtkörper wuchsen. Es könnte sich um weiße Dachpilze handeln.
Aus den Bäumen waren wiederholt Kleiber- und Spechtrufe zu hören. Ansonsten war es doch recht leise.
Anschließend machte Michael Wetzel noch einen kleinen Abstecher zur Hetzewiese (oder auch Helzewiese genannt) bei Klein Bartensleben. Hier waren im Frühjahr zahlreiche Herbstzeitlosen im grünen Laubzustand aufgefallen. Herbstzeitlosen blühen im Herbst (ohne Laub). Und richtig: Am Rand der in diesem Jahr gemähten Wiese wurden ca. 300 zartrosa Blüten gezählt. Bei dem Vorkommen handelt es sich wahrscheinlich um den größten (natürlichen) Bestand der Herbstzeitlose im Altkreis Ohrekreis.