16.02.2025 Exkursion Oken

Bei unserer zweiten Exkursion am 16. Februar ging es in den Nordosten des Kreises. Südlich von Burgstall befindet sich das Niederungsgebiet „Oken“. Das ist einer der zahlreichen Quellbereiche des Tanger. Im Oken befinden sich zwei Flächennaturdenkmäler (FND): „Möhrings Grund“ und „Weidendickicht am Oken“. Beide FNDs wurden bereits 1976 durch den damaligen Kreis Tangerhütte verordnet. Der Oken beinhaltet Nasswiesen- und -gehölzbiotope … ideal für den Biber.

Endlich mal eine echte Winterexkursion: Es gab Schnee und Eis. Beim Warten am Treffpunkt südlich Burgstall herrschte eine beruhigende Stille. Nur zwei Kohlmeisen meldeten sich aus dem Bestand. Und von weit oben war ein Flugzeug zu hören. Am Exkursionsziel Oken kam das Knistern der Hochspannungsfreileitungen dazu. Da niemand erschien, beschloss Exkursionsleiter Michael Wetzel, allein eine Runde zu drehen.

Los ging es an der Südwestspitze des Oken. Aus dem Weidendickicht waren die Warnrufe von 2 Eichelhähern zu hören, außerdem ein Schwarzspecht und eine Hohltaube. Aus Richtung Nordosten klangen Kranichrufe herüber. Und dann waren auch gleich frische Biberfraßstellen zu sehen.

Der Wasserstand auf der Wiese war recht hoch. Michael Wetzel musste schon aufpassen, wo er hintritt, denn das dünne Eis brach beim Betreten sofort. Und die Gummistiefelschäfte waren nicht unendlich lang.

Im Schnee und auf dem Eis waren überall Trittsiegel zu sehen. Die Vogeltrittsiegel wurden Kranichen und Fasanen zugeordnet, die Säugerfährten gehörten zu Fuchs und Reh.

Am Mittelgraben befindet sich eine Biberburg, ein gewaltiges Bauwerk. Im Bereich der Burg war das Wasser eisfrei, ein Hinweis, dass hier kürzlich Bewegung war.

Weiter ging es in den Waldteil von „Möhrings Grund“. Der besteht im Wesentlichen aus Erlenbruchwald. Charakteristisch sind die Brettwurzelansätze der Erlen. Auf der angrenzenden Wiese wurden weitere Fährten entdeckt. Eigentlich wollte Michael Wetzel dann die Dodenbeeke überspringen. Die war aber zu tief und breit, so dass er bis zur nächsten Überfahrt fast an der L44 vor- und dann auf der Nordseite zurücklaufen musste.

Aus allen Richtungen waren immer wieder Kraniche zu hören. Und dann flogen 3 ein und landeten unter lautem Trompeten in sicherer Entfernung Richtung Burgstall auf der Wiese. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (Seggen-/Röhricht, hoher Wasserstand) und der vielen Trittsiegel kann vermutet werden, dass sich im Oken ein Kranich-Brutrevier befinden wird. Eine Kontrolle im April würde das sicherlich bestätigen.

Im Zulaufbereich des Mittelgrabens (in der Nähe der Burg) hat der Biber in der Dodenbeeke einen gewaltigen Damm errichtet. Dadurch war nicht nur die Donnerbeeke oberhalb selbst randvoll, sondern auch die angrenzenden Wiesenbereiche waren teilweise gummistiefelhoch überflutet.

Oberhalb des Donnerbeeke-Knicks am nordwestlichen Okenrand wurden dann neue frische Fährten entdeckt. Ein Blick durch das Fernglas grabenaufwärts klärte auf: Offenbar fühlen sich hier auch Nutrias wohl. Fotografieren ließen sie sich aber nicht. Weiter grabenaufwärts flogen ca. 20 Stockenten auf. Zum Schluss flogen noch ca. 50 Gänse in Keilform drüber, und die Sonne kam raus. Alles in allem war es eine schöne Winterwanderung. Schade, dass niemand mitkommen wollte.

 

gez. Wetzel

Und hier ist der Exkursionsbericht zum Ausdrucken:

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Bericht Exkursion 16.02.2025 Oken
2025_02_28we Bericht Exkursion Oken 2025
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