12.01.2020 Exkursion Rund um die Meitzendorfer Kiesgruben

Unsere erste Exkursion des neuen Jahres führte am 12. Januar „Rund um die Meitzendorfer Kiesgruben. Treffpunkt war an der B 189-Mittellandkanal-Unterführung. So konnte auch gleich ein Blick auf das Mittellandkanalwasser geworfen werden: Wasservögel waren dort jedoch nicht zu entdecken. Auf dem Mittellandkanal ging es weiter nach Westen, immer einen Blick in Richtung Kiesgrubengewässer, das teilweise einsehbar war. Aber auch hier waren zunächst keine Wasservögel in Sicht. Also gingen wir etwas näher. Von der Kiesgrubenböschung aus wurde die Wasserfläche abgesucht: vier Stockenten und vier Gänsesäger (2 ♂ und 2 ♀), enttäuschend für diese Jahreszeit. Aber vielleicht hatten auch die Jogger und Hundespaziergänger alles Weitere verscheucht. Zwischendurch überflogen uns mehrfach Trupps von Wacholderdrosseln.

Am nordwestlichen Ende des Gewässers angekommen ging es weiter zu einer Kiesgrubensteilwand, die mit Löchern übersät war: Uferschwalben-Nisthöhlen. Auch die Bienenfresser sollen die Wand für sich entdeckt haben. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass derartige Brutröhren-Steilwände von großer Bedeutung aber in der Regel nur von kurzem Bestand sind, da sie in wenigen Jahren erodieren. Weiterer Kiesgrubenbetrieb trägt, unbeabsichtigt, zur Neuherstellung von Brutröhren-Steilwänden bei.

 

Unterwegs fielen zwischen der wintervertrockneten kargen Vegetation einzelne grüne Pflanzen auf, die teilweise sogar Blütenansätze hatten: Schmalblättriges Kreuzkraut, eine eingeschleppte invasive Art, die sich besonders entlang der Verkehrstrassen und eben auch durch die Kiestransportfahrzeuge ausbreitet.

Am Gewässer der südlichen Kiesgrube angekommen, wurden dort gezählt: sechs Stockenten, vier Gänsesäger (diesmal 1 ♂und 3 ♀), drei Kormorane, neun Blässhühner und ein Höckerschwan. Und dann war da noch ein Schwarm von 81 kleineren Singvögeln. Gegen den grauen Himmel in kahlen Gehölzen sitzend waren sie gut zu zählen. Aber, um was es sich handelt, war nicht rauszukriegen. Bei Annäherung flog der ganze Schwarm wieder in sichere Entfernung. Auf dem Rückweg wurde der Blick noch auf die Barleber Felder geworfen. Hier halten sich zeitweise größere Trupps von Schwänen zur Äsung auf. Am Exkursionsvormittag waren sie jedoch nicht da.

 

Am ersten Januarwochenende ist traditionell auch die Stunde der Wintervögel. Winter war zwar nicht. Wir haben aber trotzdem eine Stunde lang alles notiert und online gemeldet. Am Ende standen 11 Arten mit 89 Individuen auf der Liste.

Gänsesäger; Foto: Michael Wetzel
Gänsesäger; Foto: Michael Wetzel