Ziel der Juliexkursion war der Weinberghang östlich Dalldorf. Hier steht Kalk oberflächennah an; der gesamte Hang ist südexponiert. Beides sind keine guten Bedingungen für den in der Börde üblichen intensiven Ackerbau. Deshalb befinden sich hier auch schon seit langen Zeit Obstplantagen: vorwiegend Süßkirschen und Hasel, unterbrochen durch Grünland.
Nach einem Blick in Richtung Süden zum Hakel ging es vom Ausgangspunkt an der L 66 in die erste Streuobstwiese, die mehr oder weniger ungepflegt erschien. Auf dem Feldweg lief ein Fuchs, kurz danach wechselte ein Hase ... der Bereich ist doch recht abgelegen. Aus dem angrenzenden Getreidefeld waren Wachtelrufe zu hören.
Dann ging es in eine Süßkirschplantage. Die wenigen Kirschen waren bereits vertrocknet. Aber aus den Bäumen kreischten hunderte Stare. Die Bodenvegetation erfreute das Botanikerherz. So einen schönen Kalktrockenrasen gibt es in unserem Bereich selten: Echtes Labkraut, Wiesensalbei, Mittlerer Wegerich, Odermennig, Sichelmöhre, Feldmannstreu, Möhre, Bärenschote, Großes Windröschen, Gelbe Skabiose, Skabiosenflockenblume, Dornige Hauhechel. Viele Kräuter waren wegen der Witterung schon vertrocknet. So wurde bestimmt viel übersehen. Auch verschiedene Falter wurden entdeckt: Bläulinge, Dickkopffalter, Schachbrett. Typische Vogelarten waren zu hören: Neuntöter, Grauammer, Dorngrasmücke. Eine Pflege bzw. Nutzung war nicht zu erkennen. Die ist aber nötig, um den Streuobst-Trockenrasen zu erhalten.
Die westlichen Trockenrasenbereiche sind bereits weitgehend verbuscht: Weißdorn, Rosen, Hartriegel. Ganz im Westen, oberhalb von Dalldorf, befindet sich eine ehemalige Haselplantage, die nicht mehr bewirtschaftet wird und deshalb langsam zuwächst (z. B. Liguster). Aus diesem Bereich gibt es Orchideennachweise: Bienenragwurz und Bleiches Waldvöglein. Letzteres konnte mit mehreren Exemplaren bestätigt werden.
Zurück ging es an der Feldwegkante oberhalb des Hangs. Dabei wurden u. a. ein Reh und ein Schwarm Stare auf einem abgeernteten Feld beobachtet.